Eines Vorweg: ich habe das Handwerk (und ja, es war bis vor Kurzem zumindest in Österreich ein Handwerk, für das eine Ausbildung und Befähigungsprüfung notwendig war!) nicht gelernt, daher sind meine nachstehenden Tipps & Tricks ohne Gewähr! Alles, was ich mit meiner Kamera und den entsprechenden Programme jetzt kann, habe ich mir im Laufe der Jahre selbst beigebracht. Entweder durch Ausprobieren oder durch Nachlesen in diversen Büchern & Foren!
Ganz oft wurde ich schon nach Tipps für schöne Fotos gefragt, immer wieder erhalte ich viele liebe Kommentare zu meinen Bildern. Beides macht mich natürlich stolz und freut mich sehr! Daher sitze ich jetzt gerade an meinem Laptop, habe soeben ein paar Musterfotos herausgesucht und tippe diesen Beitrag. Denn heute starte ich eine neue Blogserie für euch und werde anhand dieser versuchen, euch zu schönen Fotos zu führen!
Ein bisschen aus dem Näh-, ... ähem, Fotokästchen geplaudert
Zuerst einmal ein bisschen trockene Theorie bzw. Begriffslehre, denn ich werde versuchen, euch grundlegende Begriffe aus der Fotografie näherzubringen - ich hoffe, es gelingt mir! Denn ganz so einfach ist das leider nicht, was vielleicht die Eine oder Andere von euch schon am eigenen Leibe verspürt hat: man kauft sich eine supertolle Spiegelreflexkamera, mit einem oder mehreren tollen Objektiven, wählt Motiv und Location aus und fotografiert munter drauf los. Zu Hause angekommen ist die Enttäuschung oft groß ... die Fotos sind zu dunkel, unscharf und einfach nicht so wie erwünscht - *bamm* so eine blöde Kamera aber auch!!!!
Beim Fotografieren mit den Spiegelreflexkameras gibt es drei Werte (Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert), die ihr immer im Auge behalten solltet. Mit ihnen müsst ihr eine enge Beziehung eingehen, denn ihr müsst sie in- und auswendig kennen, im Schlaf solltet ihr deren Namen und Bedeutung kennen, sonst wird das nix mit guten Fotos!!!!!!! Nein, Spaß beiseite, ihr müsst jetzt keine Liste von Zahlen auswendig lernen nur um ein paar gute Fotos zu schaffen ;-)) Aber ihr müsst eine Ahnung haben, was diese Werte bedeuten und wie sie euch zu schönen Fotos führen.
Die Belichtungszeit
Das ist jene Zeit, die die Kamera zum Ablichten benötigt - vereinfacht ausgedrückt. Also die Zeit, vom Drücken des Auslöserknopfes bis zum abgelichteten Bild am Speicherchip. Sie wird in Werten wie 1/250 oder 1/60 oder sogar 1/2500 angegeben. Je höher die Zahl nach dem Schrägstrich ist, desto kürzer ist die Belichtungszeit. 1/2500 benötigt ihr um z. B. ein Kind am Fahrrad vorbeifahrend noch scharf zu fotografieren.
Für Anfänger empfehle ich folgende Regel: die Belichtungszeit sollte nie unter 1/60 bis 1/80 eingestellt werden, wenn ihr aus der Hand, also ohne Stativ, ein ruhig stehendes Kind fotografiert. Ist sie nämlich kürzer (z. B. 1/30), dann wird euer fertiges Foto verwackelt sein. Ihr wackelt ganz leicht mit der Hand beim Abdrücken und das Kind bewegt sich vielleicht ganz wenig - zack, die Belichtungszeit war zu lange und das Foto ist unscharf. Logisch, oder?!
Jetzt ist es natürlich so, dass nur das Beachten der richtigen Belichtungszeit nicht automatisch das Allheilmittel ist! Leider gibt es da ja noch zwei weitere Werte, die ich euch noch vorstellen möchte und die hier leider auch noch ein Wörtchen mitzureden haben. Aber es gibt ja tolle Einstellungen bei eurer Kamera, die für den Anfang einen Teil der Einstellungen automatisch übernehmen. Ihr müsst nur in euer Betriebsanleitung nachlesen, wie ihr sie einstellt. Denn ich kann hier nur bei Canon weiterhelfen.
Ihr braucht: die ISO-Automatik - hier wählt die Kamera passend zu euren Einstellungen und den Lichtverhältnissen die richtige Lichtempfindlichkeit. Und ihr benötigt die Blendenautomatik. Hier wählt die Kamera die zur eingestellten Belichtungszeit passende Blende, damit das Foto nicht zu dunkel wird. Wenn ihr diese beiden Einstellungen gefunden habt, könnt ihr üben: wählt als erstes die Belichtungszeit lang (z. B. 1/80) und dann ganz kurz (z. B. 1/1000) und vergleicht den Unterschied.
So lernt ihr mal den Begriff "Belichtungszeit" richtig gut kennen :-))))
Hmmm ... jetzt habe ich während dem Schreiben meinen Blogbeitrag anders gestaltet als anfänglich gedacht. Ich hoffe, er hat trotzdem noch einen schönen roten Faden ;-)) Denn eigentlich wollte ich euch ein Vorher-Nachher-Fotos zeigen, was ich bisher erst einmal in einer Probenähgruppe gemacht habe. Und anhand dieser Fotos erklären, was ihr für schöne Indoorfotos beachten müsst. Aber ich glaube, es ist besser, wenn wir ganz am Anfang starten, damit der Erfolg auch wirklich (fast) garantiert ist :-) Das Foto zeige ich euch aber trotzdem, sonst ist es dieses Mal ein Beitrag ohne einzigen Foto ... und das geht ja nun gar nicht!
Also, hereinspaziert in mein "Fotostudio" und schaut mal hinter meine Kulissen - hier seht ihr die nackte Wahrheit :-)))))
Ihr seht, auch ohne Fotostudio, Blitzanlage und sonstigen Schnick-Schnack kann man schöne Fotos "zaubern" .... also nur Mut und nicht die Geduld verlieren! Nähen habt ihr ja auch nicht von heute auf morgen gelernt!
In den nächsten Tagen werde ich euch die Blende näher bringen und was sie mit der "berühmten" Schärfentiefe zu tun hat ... so, stay tuned!
Euer