8. November 2016

Meine Tipps für das Plotten von SnapPap und colARTex


Wer meine Facebook- und Instagram-Accounts verfolgt, hat sicher schon meine Vorliebe für SnapPap und colARTex mitbekommen – ich liiiebe diese beiden Materialien!

Zur Erklärung für alle, denen diese beiden Namen noch völlig fremd sind:

SnapPap von Snaply ist ein neues Material, das die Näh- und DIY-Szene im Sturm erobert hat. Es handelt sich um ein einzigartiges Papier in Lederoptik, das aus einer Papier-Kunststoff-Mischung besteht (Zellulose und Latex) und sich in der Waschmaschine waschen lässt. Es ist 100% vegan. Das Material enthält kein Pentachlorphenol, PVC oder BPA und ist weder umwelt- noch gesundheitsschädlich.
SnapPap vereint die Vorteile von Papier und Stoff und ist absolut reißfest. Es lässt sich unversäubert verarbeiten, leicht vernähen und die Oberfläche ist abriebfest und bildet keine Fusseln oder Knötchen.
Ganz genau erfährt ihr aber alles hier www.snap-pap.de/faq/

colARTex ist ein neues, veganes Material mit einer tollen Lederanmutung. Es besteht aus einer Mischung aus Zellulose und Latex. Das Material enthält kein Pentachlorphenol, PVC oder BPA und ist weder umwelt- noch gesundheitsschädlich.  In seinen Eigenschaften vereint colARTex den Nutzen von Papier und Stoff und ist absolut reißfest. Erstmalig ist mit colARTex ein Material auf dem Markt, welches in einem extrem breiten Farbspektrum angeboten wird. Bisher gab es ähnliche Papiere (Vegatex, Snappap, Kraftex), die sich jedoch in einem farblosen Raum bewegen.
Alles über colARTex erfährt ihr hier www.colartex.de/

Ich bin eigentlich recht zufällig über dieses Material gestoßen und war zunächst sehr, sehr skeptisch. Lange lag ein Probestückchen braunen SnapPaps in meinem Nähzimmer und ich wusste nicht so recht, was ich damit tun sollte. Aber dann benötigte ich für einen Hoodie bzw. für dessen Ösen an der Kapuze eine Verstärkung und hatte nichts Passendes zu Hause. Daher griff ich zu meinem Stück SnapPap, da ich schon mal im Internet Fotos von Ösenverstärkungen aus SnapPap gesehen hatte. Und was soll ich sagen? Eine neue Liebe war geboren …


Seit diesem Tag verstärke ich nicht nur meine Ösen mit diesem Material, ich mache noch viel, viel mehr daraus! Zum Beispiel Labels mit meinem Logo drauf:


Aber am allerliebsten fertige ich damit kleine Labels an, die in Nullkommanichts genähte Sachen aufpeppen! Und weil ich ja als eine weitere große Leidenschaft das Plotten habe, mache ich diese natürlich mit meinem heißgeliebten Schneideplotter von Silhouette America.

Meine Labelserie "I love sewing" gibt es in meinem Dawanda-Shop zu kaufen!

Auch wenn einer der Naturtöne von SnapPap (weiß, grau, hellbraun, dunkelbraun und schwarz) sicherlich immer zum genähten Stück passt, können diese Farben – gerade für Kindersachen – manchmal doch ein wenig langweilig wirken … dafür gibt es aber seit einiger Zeit eine tolle Alternative, nämlich colARTex! Dieses gibt es aktuell in 18 (!) tollen Farben und sogar in zwei Stärken! Einfach wunderschön, ich bin von den Farben wirklich begeistert! Und sie bluten auch beim Waschen nicht aus, wenn man – wie in der immer mitgelieferten Anleitung beschrieben – die Teile aus colARTex gründlich bügelt und so die Farben fixiert. Ein Traum für alle, die Farben lieben …


Die Labels sind bei euch sehr gut angekommen und viele von euch haben mich um den einen oder anderen Tipp zum Arbeiten von SnapPap/colARTex mit dem Plotter gebeten. Daher habe ich mir gedacht, es wird mal wieder Zeit für ein Blogbeitrag und den findet ihr nun nachstehend :-)
VOR DEM PLOTTEN
 
Mein ganz wichtiger Tipp: weder SnapPap noch colARTex vor dem Schneiden mit dem Plotter waschen!

Zum einen wird das Material durch das Waschen weicher und daher schwierig(er) zu schneiden. Zum anderen ist es nicht mehr so glatt und eben wie im ungewaschenen Zustand und klebt daher nicht mehr so gut auf der Schneidematte.
Apropos Schneidematte: eine super klebende Schneidematte ist das Um und Auf beim Plotten von SnapPap und colARTex! Je besser/neuer die Schneidematte ist, umso optimaler! Denn dann verrutscht das Material nicht beim Schneiden.

Wenn eure Matte nicht mehr so gut klebt, gibt es zwei Möglichkeiten:
- ihr arbeitet mit einem nicht-permanenten Sprühkleber oder
- ihr fixiert das Material zusätzlich mit Tixo/Klebefilm auf der Matte
Oder ihr investiert in eine neue Matte ;-)

Mein erster Versuche mit diesem Sprühkleber ... ich werde euch berichten, wie es gelaufen ist!

Ich streiche nach dem Aufkleben auf die Schneidematte noch zusätzlich mit einer Spatel über das SnapPap/colARTex (oder ersatzweise klappt auch eine ausgediente Kunden-/Kredit-/Bankkarte), damit wirklich jede Stelle richtig klebt!

VLIESOFIX

Irgendwann, als ich das keine Ahnung wievielte Label auf einem meiner genähten Sachen aufgenäht hatte und es mir während dem Aufnähen verrutscht ist, kam mir – so bin ich fest überzeugt – DIE Idee! Warum nicht mit Vliesofix arbeiten? 
Mit Hilfe von diesem doppelseitig klebenden Vlieseline, das viele von euch sicherlich vom Applizieren kennen, halten die Labels auch ohne Annähen (ich steppe sie aber trotzdem immer fest!), aber vor allem verrutschen sie nicht beim Annähen. Und weil ich das Vliesofix schon VOR dem Plotten des SnapPaps/colARTex aufbügle, lasse ich es gleich in die exakte Form der Labels vom Plotter mitschneiden. Das hat bei meinen Labels, die ein ausgeschnittenes Motiv haben, noch einen ganz entscheidenden Vorteil: nach dem Waschen der fertigen Labels kann sich nichts vom Labels „aufbiegen“, denn dieses ist ja zusätzlich über die gesamte Fläche durch das Vliesofix mit dem Stoff verbunden und sieht daher auch nach dem Waschen einfach klasse aus. 

Mein Tipp an euch: Vliesofix auf das SnapPap/colARTex aufbügeln, Schutzpapier dran lassen und auf die Matte des Plotters kleben. Damit auch das Vliesofix und das Schutzpapier vom Plotter mitgeschnitten werden, stelle ich mein Messer eine Stufe höher ein (ich schneide dann mit Messer auf 9, wenn es ein ganz neues Messer ist, bei schon etwas abgenützten Messern benötigt ihr eventuell die höchste Stufe, also 10). 

EINSTELLUNGEN

Bei diesen Angaben handelt es sich um MEINE Erfahrungswerte mit dem Silhouette Plotter – sie sind also ohne Gewähr und wer mit anderen Einstellungen besser zu Recht kommt, dann bitte diese verwenden!

Messer 8 – 9 (plus eine Stufe, wenn ich Vliesofix mitschneide)
Dicke 33
Geschwindigkeit 3-5
Doppelschnitt 

PLOTTEN

Beim eigentlichen Plottvorgang hat mir die Erfahrung gezeigt, dass es sehr hilfreich ist, wenn die Schneidematte und das darauf befindliche Material auf einer Ebene mit dem Plotter sind (siehe nachstehendes Foto). So wird die Schneidematte nicht gebogen und das SnapPap/colARTex bleibt schön auf der – geraden – Matte kleben. 



Entweder legt ihr unter die Schneidematte einen Gegenstand in entsprechender Höhe oder ihr haltet die Matte einfach waagrecht beim Schneiden, wenn der Schneidevorgang nur kurz ist (wenn ihr mehr Zeit habt, könnt ihr die Matte natürlich auch bei langen Schneidevorgängen halten ;-)). 

NACH DEM PLOTTEN

Auch mit dem Messer auf Stufe 10 und aktiviertem Doppelschnitt kann es vorkommen, dass ganz kleine Stellen, vor allem Ecken, nicht exakt durchgeschnitten sind. Meistens lässt sich das geschnittene Motiv trotzdem entfernen oder ihr helft in so einem Fall mit einer spitzen Schere oder einem Skalpell nach.

Sollten aber größere Stellen nicht richtig geschnitten sein, müsst ihr die Einstellungen, die Klebefähigkeit eurer Matte und das Messer kontrollieren.

Wenn ihr das geschnittene Motiv oder Label aus SnapPap/colARTex von eurer Schneidematte, die hoffentlich wirklich gut klebt, abziehen wollt, noch ein letzter Tipp: legt die noch beklebte Schneidematte an die Tischkante, Schneidematte unten und zieht diese unter dem SnapPap/colARTex ab, biegt sie richtig über die Tischkante nach unten weg. Das geschnittene Material sollte so wenig gebogen wie möglich werden. Zum einen würde sich das Schutzpapier vom Vliesofix leichter lösen (und das benötigt ihr vielleicht noch, wenn ihr auf das Label z. B. noch Bügelfolie aufbringen wollt), und zum anderen verbiegt sich euer Motiv dann nicht so.

Biegt die Schneidematte, nicht das SnapPap/colARTex!
Das waren meine Tipps für das Arbeiten mit SnapPap/colARTex. Damit solltet ihr zu tollen Ergebnissen kommen. Und das es wirklich problemlos mit dem Plotter funktioniert, kann ich euch mit den nachstehenden Fotos beweisen. Die liebe Sueli fertigt entzückende Baby- und Kleinkinderkleidung an, und weil sie hoch im Norden Deutschlands zu Hause ist, passt meine "Sea Love"-Labelserie perfekt für ihre Kollektionen. Aber seht selbst ;-)


Das sieht doch absolut umwerfend aus, nicht?

Aber jetzt ran an den Plotter und plottet, was das Zeug hält!
Wer noch Fragen hat, kann mich jederzeit kontaktieren - per Facebook oder Email! Ich helfe euch gerne!

Euer





4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für di hilfreichen Tipps - jetzt kann's endlich losgehen.
    Mein ColarTex war gestern im Briefkasten :)
    Lg
    Tanja

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  2. Hallo,
    ich lese ja nun schon lange deinen Blog und freue mich immer wieder wenn ich einige Tipps bekomme, denn mir fehlt einfach die Zeit um vermeidbare Fehlversuche hinzunehmen (*grins*). Deswegen vielen Dank für so tolle Vorerfahrungen ;-) und schade daß das colARTex im Moment noch so teuer ist...

    LG und Danke Moni

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  3. Hallo! Wo bekomme ich die beiden Materialien?
    Lg kerstin

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  4. Hallo
    Wie erstelle ich denn die Bilder die ich als Label plotten möchte?

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