31. Januar 2016

Aus einer vorhandenen Grafik ein Print & Cut Projekt erstellen

Hinter einem der Türchen meines Adventkalenders 2015 hat sich ja schon ein Tutorial für Print & Cut versteckt. Dort habe ich euch gezeigt, wie ihr aus entsprechenden Dateien aus dem Sil Store Cupcaketoppers erstellen könnt.

Heute zeige ich euch, wie ihr das mit jeder Art von Grafik - egal, ob jpg, gif oder png - solche Dateien erstellen könnt - ganz einfach und super schnell!


Ich habe für mein heutiges Tutorial die png-Dateien meiner ersten Plotterserie "Krachmacher" verwendet, die es ab 7.2. zu kaufen gibt. Ihr bekommt zu den fertigen Dateien für das Plotten aus Folie auch die png-Dateien dazu. Aus denen lässt sich dann so manchem Print & Cut Projekt erstellen :-)

Öffnet im Silhouette Studio das Motiv eurer Wahl - bei mir war es "OMG". Ich belasse es für die nächsten Schritte in großer Auflösung auf dem Arbeitsbereich:


Im ersten Schritt müsst ihr das Motiv nachzeichnen. Dazu geht ihr ins Menü "Nachzeichnen" und wählt dort "Bereich zum Nachzeichnen auswählen". Legt ein Viereck über das gesamte Motiv. Dann müsst ihr euch mit den unterschiedlichen Filtern so lange spielen, bis das gesamte Objekt gelb eingefärbt ist. In meinem Fall musste ich den Hochfilter deaktivieren und den Schwellenwert höher stellen:


Wenn ihr das geschafft habt, wählt ihr "Außenrand nachzeichnen" und erhält so einen exakten Rand um das Motiv herum (zur besseren Ansicht habe ich das Motiv zur Seite geschoben!):


Wenn euer Plotter das Motiv exakt ausschneiden soll, seid ihr jetzt schon fertig und könnt die nächsten Schritte bis zum Anordnen der Motive überspringen. Mir gefällt es besser, wenn die Motive einen schmalen, weißen Rand haben. Dafür müssen wir ein Offset um den soeben erstellten Rahmen legen:


 Dazu wählt ihr den Rahmen (nicht das Motiv) aus, geht in das Menü "Offset" und wählt dort "Offset" und gebt euren gewünschten Wert ein. Ich habe mich für 2 mm entschieden:


Wenn ihr jetzt das Motiv zur Seite schiebt, habt ihr zwei Rahmen. Nehmt den Inneren der beiden und löscht ihn. Schiebt das Motiv zurück, passt es wieder exakt ein und markiert beides - Motiv UND breiteren Rahmen. Jetzt könnt ihr die Motivgröße so einstellen, wie ihr es benötigt.


Jetzt kommen zwei wichtige Schritte, sonst klappt es nicht mit Print & Cut. Als erstes stellt ihr im Menü "Design-Seiteneinstellungen" die Papiergröße auf A4 ein. Und dann drückt ihr einfach mal auf die Buchstabentaste "M" und schon habt ihr die Registrierungsmarkierungen auf eurem Blatt (ein kleiner Tipp ;-)).

Gruppiert jetzt das Motiv so oft auf dem Blatt wie ihr es benötigt oder einfach Platz ist.

Ganz wichtig: die Motive dürfen nicht über den roten Rand und in die schraffierten Flächen ragen! Der rote Rand wird angezeigt, wenn ihr im Menü "Design-Seiteneinstellungen" ganz unten auf "Schneiderand anzeigen" klickt.


Jetzt müsst ihr nur noch ins Schneidemenü gehen. Hier müsst ihr beachten, dass nur der Rand auf "Rand schneiden" gesetzt ist. Die Motive selbst müssen mit "Nicht schneiden" markiert sein. In Nahaufnahme müssen eure Motive jetzt so aussehen:

Nur der Offset-Rahmen ist zum Schneiden ausgewählt - genau so soll es sein!

Jetzt schickt ihr als erstes die Datei zu eurem Drucker. Dieser druckt jetzt alle farbigen Motive und die Registrierungsmarkierungen. Er druckt NICHT die schraffierten Flächen und den Offset-Rahmen.

Wenn ihr fertig gedruckt habt, geht es an den Plotter!

Ganz wichtig ist hier: verändert NICHTS, wirklich NICHTS an der Datei! Sie wird ganz exakt gleich ein Mal an den Drucker und ein Mal an den Plotter geschickt! 

Klebt das bedruckte Blatt auf die Schneidematte, wählt die entsprechenden Einstellungen im Schneidemenü und schickt den Schneidebefehl an den Plotter. Erschreckt nicht, wenn er im ersten Schritt das Blatt nur abfährt. Das muss so sein, denn der Plotter liest mit dem eingebauten Scanner die Registrierungsmarkierungen ein und schneidet erst nach erfolgreicher Registrierung!

So könnt ihr mit allen Dateien verfahren, die ihr als Print & Cut Projekt erstellen wollt! Manchmal müsst ihr euch beim Nachzeichnen etwas länger mit den Filtereinstellungen spielen, manchmal geht es auf Knopfdruck. Und wenn sich eine Datei so überhaupt nicht nachzeichnen lässt, überlegt, ob ihr das Motiv zum Beispiel auf eine Kreisform legt und eben nur diese ausschneidet ... eine Lösung gibt es eigentlich immer :-)

Hier noch ein Bild aller Krachmacher-Dateien:


Und so können die Krachmacher auch auf Kleidung aussehen ;-)


Viel Spaß beim Nachmachen!

Euer

30. Januar 2016

Man muss kein großes Zeichentalent sein

... um mit dem Silhouette Studio eigene Motive zu zeichnen! Ganz besonders einfach geht das mit Formen!


Eines der einfachsten Motive, das ihr mit drei Formen ganz schnell selbst erstellen könnt, ist ein Herz! Ich habe schon mal kurz gezeigt, aus welchen Formen dies möglich ist. Heute zeige ich es wirklich Schritt für Schritt und gehe sogar noch ein paar Schritte weiter :-)

Zeichnet als erstes einen Kreis - ich habe für mein Beispiel einen Durchmesser von 5 cm genommen und dupliziert diesen. Dann zeichnet ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 5 cm. Wichtig bei beiden Formen ist: der Durchmesser der Kreise muss genauso groß sein wie die Seitenlänge vom Quadrat - sonst klappt es nämlich nicht.


Markiert das Quadrat, geht ins Menü "Drehen" und dreht es um 45 Grad.


Jetzt müsst ihr die beiden Kreise so in das Quadrat schieben, dass eine Seitenlänge jeweils genau einen Kreis halbiert. Je genauer ihr die Kreise in das Quadrat schiebt, desto schöner wird das Ergebnis:


Nun müssen die drei Formen miteinander verschweißt werden. Dazu markiert ihr alle drei, geht in das Menü "Modifizieren" und dort auf "Verschweißen":


Und fertig ist euer Herz! Das könnt ihr jetzt auch schon plotten lassen, falls ihr nur ein Herz benötigt! Ich habe meines schön rot gefüllt :-)

Aber wir machen hier noch nicht Schluss, denn aus diesem Herz können wir gleich noch ein tolles Motiv erstellen.

Markiert das - ungefüllte - Herz und geht in das Menü "Replizieren". Wählt dort "Unten spiegeln" und schon habt ihr ein zweites Herz:


Ich habe meine Herzen ganz leicht auseinander geschoben. Das macht ihr am besten gleich, wenn das untere Herz noch markiert ist über die Cursortasten. Denn dann bleibt es exakt in einer Linie ausgerichtet. Ich war mir da nicht so sicher, denn die Herzen sehen leicht versetzt aus - aber seht auch mal die Nahaufnahme mit angezeigten Rasterlinien an:


Markiert jetzt beide Herzen und wählt - wieder im Menü Modifizieren - "ein Kopie gedreht". Jetzt könnt ihr schon ahnen, welches Motiv wir erstellen :-)



Schön gefüllt seht ihr ein wunderschönes Kleeblatt - fertig zum Plotten!


Ich zeige ich, wie ihr es noch ein wenig "aufhübschen" könnt. Ob ihr das auch macht oder nicht, oder es noch anders weiter bearbeitet, ist jetzt natürlich eurer Fantasie oder eurem Verwendungszweck überlassen!

Ich wollte für mein Kleeblatt noch einen Rand, den ich in einer anderen Farbe plotten kann. Dazu habe ich alle vier Herzen markiert und ein "Offset innen" in der Breite von 0.150 mm erstellt:

Wenn ihr jetzt nur eine Lage Folie aufbringen wollt, markiert ihr die inneren Herzen, kopiert sie und fügt sie unter dem Kleeblatt noch mal ein. Gruppiert dieses Kleeblatt auch gleich. Möchtet ihr lieber auf Nummer sicher gehen und den Rand AUF die untere Folie aufbringen (bei Flexfolie umgeht ihr so die Gefahr, dass die Ränder nicht mehr passen weil die erste Folie beim Aufbügeln schrumpft), dann markiert die ÄUSSEREN vier Herzen und dupliziert diese.

Für den Rand müsst ihr jetzt noch die vier äußeren und vier inneren Herzen markieren > rechte Maustaste > verknüpften Pfad erstellen. So habt ihr den Rand für das Kleeblatt erstellt:


So sehen die beiden Farben später auf eurem zu beplottenden Teil aus. Der Rand aus Glitzer ... wuhuu, das sieht sicher toll aus ;-)


Wer jetzt immer noch nicht genug hat, kann auch noch einen Stiel dazu zeichnen. Ich habe dafür das Werkzeug "Einen Bogen zeichnen" verwendet. Wie genau das geht, zeige ich euch in den nächsten Tagen, wenn wir uns mit den anderen Zeichentools der Software beschäftigen :-)

Mein fertiges Motiv sieht nun so aus:


Ein schön geschwungener Stiel, und die Schrift habe ich mit einem Offset aus der Form subtrahiert. Das habe ich euch hier schon mal erklärt.

Verlinkt mit Create in Austria

Wie immer - viel Spaß beim Nachmachen :-)

Euer

26. Januar 2016

Applizieren mit dem Plotter - Teil 2



Im ersten Teil "Applizieren mit dem Plotter - ja, das geht!" habe ich euch gezeigt, wir ihr eure Datei für das Plotten einerseits aus Stoff und anderseits aus (Glitzer-)Flex vorbereitet. Heute zeige ich euch, wie ich Stoffe mit dem Plotter schneide und sage euch, worauf ihr achten müsst!

Ich habe mir für das Plotten von Stoff das blaue Messer von Silhouette gekauft. Dieses soll speziell für Stoff sein ... manche behaupten, es wäre das gleiche Messer nur eben in blau für ein besseres Auseinanderhalten. Ich bin mir dessen nicht so sicher, denn es schneidet den Stoff wirklich, wirklich toll! Aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass es ganz neu ist ;-) Entscheidet für euch selbst, ob ihr ein eigenes Messer für Stoff benötigt (für ein oder zwei Mal sollte es mit dem normalen Messer auch klappen). Wenn ja, dann würde ich euch auf alle Fälle das blaue empfehlen!


Neben dem zu schneidenden Stoff (ich habe Webware aus reiner Baumwolle benutzt), benötigt ihr noch Vliesofix. Dieses spezielle Vlies zum Applizieren besteht aus einer Papierschicht und einer ganz dünnen, beidseits klebenden Vlieselineschicht.


Schneidet ein entsprechend eurem Motiv großes Stück Stoff grob mit der Schere aus und ein ebenso großes Stück aus dem Vliesofix. Bügelt nun die Vlieselineschicht auf den Stoff! Keine Angst - das Vlieseline klebt nicht am Papier, auch nicht nach dem Bügeln!

Ich habe mich entschieden, die Papierschicht nicht vor dem Schneiden abzuziehen. Das Papier verleiht dem Stoff eine zusätzliches Stabilität, was für einen wirklich sauberen Schnitt sorgt.

Ein Tipp: wenn eure Schneidematte nicht mehr gut klebt, arbeitet hier mit einem Sprühkleber oder fixiert den Stoffrand zusätzlich mit Tixo. Der Stoff soll sich beim Schneiden nicht verschieben können!

Klebt also den Stoff mit der Papierschicht nach unten auf die Schneidematte und bereitet euren Plotter vor. Ich habe das Stoffmesser auf 4 eingestellt.


Wählt im Schneidemenü vom Silhouette Studio das Material "Stoff (dünne Stoffe wie Baumwolle)" und lasst die vorgeschlagenen Einstellungen wie sie sind (Geschwindigkeit 5, Dicke 33).

Das sind "meine" Einstellungen, die für mich, mein Messer und meinen Stoff perfekt gepasst haben! Bitte führt unbedingt einen Probeschnitt durch, bevor ihr das ganze Motiv schneidet!

Los geht´s!

Und so sieht mein geschnittenes "L" in Nahaufnahme aus - einfach perfekt:


Das ganze Wort:


Und so der restliche Stoff! Ein wirklich sauberer Schnitt - ich bin begeistert!


Als nächstes schneidet ihr die (Glitzer-)Umrandung aus Flexfolie aus. SPIEGELN nicht vergessen (beim Stoffschnitt ist es ja nicht notwendig) und euer FOLIENmesser einsetzen (falls ihr das blaue Stoffmesser verwendet habt). Eure Einstellungen der verwendeten Folie anpassen, plotten und entgittern.

Da die Trägerfolie schön klebt, könnt ihr jetzt die einzelnen Buchstaben unter die Flexfolie kleben:


Am unteren Foto könnt ihr schön erkennen, dass der Stoff nur zur Hälfte von der Umrandung verdeckt wird. Die zweite Hälfte soll ja später zum Fixieren des Motives am Shirt dienen:


Wenn ihr alle Stoffteile auf die Trägerfolie geklebt hat, sieht das so aus:


Und so von vorne:


Ganz wichtig noch bevor ihr aufbügelt: entfernt die PAPIERSCHICHT noch von den Stoffteilen! Sonst kleben die unter dem Stoff fest und können nicht mehr entfernt werden!


Jetzt aufbügeln und fertig ist euer mit dem Plotter appliziertes Motiv!!!


Da der Stoff mit dem Vliesofix zusätzlich am Shirt fixiert ist, hält alles bombenfest! Und ausfransen kann er auch nicht, weil er vom Glitzerflex vollständig abgedeckt ist. So sauber kann man mit der Näh- oder Stickmaschine nicht applizieren ;-)

Verlinkt mit Create in Austria
Viel Spaß beim Nachmachen!

Euer

Ein bisschen Theorie muss auch mal sein ;-)

SVG, PNG, DXF ... OMG!!!!!!!!!!!!!!!

Geht es euch manchmal auch so? Vor lauter Drei-Buchstaben-Wörtern verliert ihr den Überblick. Ganz besonders ärgerlich ist es dann, wenn ihr für eine tolle Kaufdatei Geld ausgebt, und erst beim Versuch des Öffnens dieser Datei drauf kommt, dass es mit eurem Programm gar nicht möglich ist.

Ich versuche mal mit meinem heutigen Tutorial ein bisschen Klarheit zu schaffen - ich hoffe, es gelingt mir :-)

Fangen wir mal bei den (groben) Unterschieden der Versionen von Silhouette Studio an (jeden einzelnen Unterschied werde ich hier noch nicht nennen, dazu werde ich einen eigenen Beitrag verfassen).

Die Basisversion von Silhouette Studio
Diese könnt ihr euch - auch schon ohne Plotter - entweder gratis von www.silhouetteamerica.com herunterladen oder - wenn ihr schon einen Silhouette-Plotter gekauft habt - mit der InstallationsCD installieren. Mit dieser Version erhaltet ihr die wichtigsten Funktion der Software. Ihr könnt eigene Motive und auch Texte in unterschiedlichen Schriftarten erstellen und ihr könnt gekaufte Motive öffnen und zum Plotter schicken. VORAUSGESETZT es handelt sich um eine .dxf-Datei oder ein Freebie in .studio (dem Silhouette-eigenen Dateiformat). Plotterdateien in .studio-Format werdet ihr nur als Freebies im Internet oder im SilStore finden, denn diese wurden für den Verkauf von Silhouette America geschützt.

Die Designer Edition von Silhouette Studio
Dabei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Upgrade von der Basisversion. Abgesehen von einer verbesserten Variante des Radiergummis, einigen weiteren Einstellungsmöglichkeiten wie das Lineal im Arbeitsbereich und der Möglichkeit, Dateien für Glitzersteine ("Rhinestones") zu erstellen, ist der größte Unterschied zur Basisversion, dass ihr .svg-Dateien damit öffnen könnt! Und .svg-Dateien sind schon was Tolles ... aber dazu gleich mehr.
Das Upgrade zur Designer Edition kostet direkt bei Silhouette America $ 49,99. Aber es gibt immer wieder Angebote im Internet um diese Lizenzerweiterung günstiger zu erwerben. Ich habe meine z. B. von hier. Dort kostet es aktuell $ 39,89 und man bekommt noch einen $10-Gutschein für die Designs dieser Seite :-)

Es gibt dann noch weitere Versionen von Silhouette Studio - die "Designer Edition Plus" kann z. B. mit Stickmotiven arbeiten und die "Business Edition" kann mehrere Plotter gleichzeitig mit Motiven versorgen.

Das .studio-Format brauche ich euch sicher nicht näher erklären. Das ist das Silhouette-eigene Dateiformat. Motive in diesem Format können direkt an den Plotter geschickt werden. Im Idealfall sind alle zusammen gehörenden Teile des Motives schon richtig gruppiert und ihr müsst nur noch die jeweils richtige Gruppe oder das richtige Einzelmotiv wählen, wenn das fertige Motiv aus mehreren Farben besteht.

DXF-Dateien und ihre Besonderheiten
DXF steht für Drawing Interchange File Format - für alle, die beim nächsten Plottertreffen ein bisschen Eindruck schinden wollen ;-)
Ein bisschen aufwendiger sind .dxf-Dateien. Diese können ebenfalls mit der Basisversion geöffnet werden und auch OHNE Nachzeichnen direkt an den Plotter geschickt werden. ABER ihr müsst noch ein klein wenig Vorarbeit leisten. Denn diese Dateien lassen sich leider nicht so schön vorbereiten wie die .studio-Dateien.

Problem 1: sie lassen sich nicht farblich gefüllt darstellen, sondern nur die (Außen-)Konturen. Im Idealfall sind diese Konturen bei mehrfarbigen Plottermotiven zumindest auch unterschiedlich gefärbt. Oft sind diese aber einfach nur grau. Hier dann zu erkennen, welche Teile des Motivs "zusammen gehören", ist etwas schwierig ... aber nicht unmöglich ;-)

Problem 2: das Motiv kann nicht schon vom Hersteller richtig gruppiert werden, denn die .dxf-Dateien lassen sich nicht gruppieren. Das müsst ihr machen!

Wenn ihr also eine .dxf-Datei entweder käuflich erworben oder als Freebie herunter geladen habt und diese im Studio öffnet, gruppiert als zuerst alle Motivteile, die zusammen gehören! Auch wenn ihr diese vielleicht später noch in unterschiedlichen Farben plotten möchtet! Die Gruppierung kann jederzeit wieder geöffnet werden. Aber nur so könnt ihr noch so kleine Details z. B. beim Verändern der Größe oder beim Spiegeln nicht vergessen!
Beachtet auch, wenn ihr vor allem die Größe des Motivs ändern wollt, dass ALLE, wirklich ALLE Teile markiert sind (wenn ihr sonst keine andere Datei auf diesem Arbeitsblatt geöffnet habt, macht ihr das am Besten mit STRG+A).
.dxf-Dateien müssen NICHT nachgezeichnet werden. Wenn ihr alles richtig gruppiert habt, die Größe für euch angepasst und - falls nötig - gespiegelt habt, könnt ihr den Schneidebefehl an den Plotter schicken :-)

SVG-Dateien und warum sie so toll sind
SVG steht für Scalable Vector Graphics - hier gilt wieder das Gleiche wie oben ;-)
Diese Dateien sind neben den .studio-Dateien die optimalsten Dateien. Nachteil aber leider, dass sie eben nicht mit der gratis Basisversion geöffnet werden können ... hier müsst ihr entscheiden, ob ihr aus diesem Grund (neben einigen anderen Vorteilen) auf die Designer Edition upgraden möchtet.
Motive in diesem Format können bereits für die bessere Vorstellung eingefärbt und auch richtig gruppiert sein (beides hängt aber von der Arbeitsgenauigkeit des Herstellers ab!). Hier müsst ihr nur noch den Schnittbefehl für jede Farbe an den Plotter schicken (abgesehen von dem üblichen Vorbereitungen wie Größe anpassen und - wenn nötig - spiegeln). Ein Nachzeichnen ist auch hier NICHT nötig!
Ihr könnt diese Motive auch im Studio zum fertigen Motiv zusammen setzen und z. B. ein Print & Cut Motiv daraus machen. Sie sind einfach perfekt zum Arbeiten!

Motive kommen manchmal auch noch als .png oder jpg-Datei mit. Was mache ich damit?
Manche Hersteller bieten ihre Motive nicht im .dxf-Format an. Wenn ihr also nur die Basisversion besitzt, habt ihr Pech ... naja, nicht ganz! Wichtig wäre dann, ob ihr das Motiv als .png-Datei kaufen könnt. Denn dieses Format lässt sich mit der Basisversion öffnen und in wenigen Schritten relativ rasch NACHZEICHNEN (ja, hier müsst ihr selbst Hand anlegen!). Dies gilt auf für das .jpg-Format.

Hier möchte ich noch folgendes anmerken:
Nicht immer sind die .png-Dateien oder .jpg-Dateien tatsächlich zum Nachzeichen (vor allem für Anfänger) geeignet. Diese Dateiformate dienen hauptsächlich als Vorschau für das fertige Motiv bzw. für die Funktion Print & Cut. Daher verlasst euch nicht darauf, wenn ihr keine .svg-Dateien öffnen könnt. Kontaktiert vielleicht vorab den Hersteller, ob es eine andere Möglichkeit gibt, so dass ihr auch die Datei plotten könnt!

Ich hoffe, ich konnte mit meinem heutigen Theorie-Tutorial einige Unklarheiten beseitigen und ihr habt nun einen besseren Überblick!
Verlinkt mit www.createinaustria.at

Viel Spaß beim Plotten,

Euer

22. Januar 2016

Applizieren mit dem Plotter - ja, das geht :-)

Wow, ihr habt mich heute echt überrascht! Noch nie hat ein Foto auf meiner Facebookseite so viel Feedback bekommen wie mein heutiges ;-)

Hier seht ihr es noch einmal - ein schnelles Handyfoto:


Ja, ihr seht richtig! Die Buchstaben sind aus Stoff und werden mit der Glitzerfolie am Shirt fixiert (das hier ist nur ein Probestück - ein "richtiges" Muster kommt noch!)

Ich muss sagen, ich bin von dieser Idee echt begeistert! Es sieht toll aus und hilft euch, den Stoffresteberg ganz schnell ein bisschen abzubauen! Und ihr müsst keine Nähmaschine extra aufstellen - ihr macht alles mit dem Plotter und dem Bügeleisen!

Wie immer an dieser Stelle - fangen wir ganz von vorne an!

1. Schritt - öffnet die Studio Software und schreibt das Wort LOVE wie auf meinem Foto unten zu sehen in einer schönen und vorallem schnörkellosen Schrift (in meinem Fall ist es "Franklin Gothic Heavy"). Vergrößert die Schrift (ich habe auf 300 pt vergrößert), damit ihr schön arbeiten könnt. Keine Angst, ihr könnt vor dem Plotten alles auf eure Wunschgröße ändern:


Jetzt brauchen wir ein Herz! Entweder ihr habt eines in der Bibliothek (dort gibt es z. B. ein Kuvert mit Herzen, die er verwenden könnt) oder ihr zeichnet eines aus dem Internet nach*. Denn für mein "LOVE" habe ich das "O" durch ein Herz ersetzt. Wenn ihr das nicht möchtet, lässt ihr einfach diesen Schritt aus ...

*) für das Erstellen des Herzens entweder durch Nachzeichnen oder über die vorhandenen Dateien in der Studio Bibliothek werde ich euch noch ein eigenes Tutorial schreiben ... falls bei diesem Schritt jetzt ein Anfänger verzweifelt ;-)


Wenn ihr das Herz neben eurem Schriftzug habt, passt die Höhe dem "O" an. Dann markiert ihr das "LOVE", klickt auf die rechte Maustaste und wählt "Gruppieren aufheben". Denn erst jetzt könnt ihr das "O" entfernen und durch das Herz ersetzen:


Das "O" könnt ihr jetzt löschen und die anderen Motive gruppiert ihr wieder (alles markieren > rechte Maustaste > Gruppieren).

Jetzt habt ihr "LOVE" fertig für den Stoff. Aber wir benötigen noch die - in meinem Fall - Glitzerumrandung. Die erstellen wir in zwei Schritten.

Als erstes dupliziert ihr das Wort (rechter Maustaste > kopieren > einfügen) und schiebt einen der beiden Schriftzüge zur Seite (in die graue Fläche - dort wartet er auf seinen Schneide-Einsatz).

Den Schriftzug auf der virtuellen Schneidematte markiert ihr und klickt auf das Icon "Offset" rechts oben in der Menüleiste. Dort wählt ihr "Offset" und stellt den Wert auf 2 mm ein. Klickt auf "hinzufügen" und fertig ist die äußere Umrandung. Solange diese noch markiert ist, könnt ihr die Farbe ändern. Macht das, denn dann kommt es später zu keiner Verwechselung der Linien.


Meine äußere Umrandung ist jetzt grün, rot ist die ursprüngliche. Diese markiert ihr jetzt, geht wieder ins Offset-Menü und wählt dieses Mal "Offset innen". Stellt wieder auf 2 mm ein und klickt hinfügen. Bevor ihr die Markierung aufhebt, färbt ihr diese Linien mit einer dritten Farbe (in meinem Fall blau) ein.


Jetzt löscht ihr die ROTE, also die ursprüngliche Linie. Übrig bleiben die grüne (äußere) Linie und die blaue (innere) Linie. Das bedeutet, dass ihr jetzt eine Umrandung erstellt habt, die zum Teil auf dem geschnittenen Stoff (der ja entlang der roten Linie geschnitten wird!) und zum Teil auf dem z. B. Shirt liegt. Also den Stoff wirklich schön festklebt.


Jetzt markiert ihr die grüne und die blaue Schrift > rechte Maustaste > verknüpften Pfad erstellen. Jetzt ist eure Umrandung für das Plotten der Glitzerfolie fertig. Ich habe euch das auf dem nachstehenden Foto durch Einfärben dargestellt: links in Gelb ist der Stoffzuschnitt, rechts in pink die Umrandung.


Hier die beiden Schichten übereinander gelegt wie sie dann später aufgebügelt aussehen sollen:


Jetzt schneidet ihr den gelben Schriftzug aus Stoff aus und den pinken Schriftzug aus der Glitzerfolie und bügelt es anschließend auf:


Wir ihr Stoff mit dem Plotter schneiden könnt und was ihr beachten sollt, schreibe ich in meinem nächsten Tutorial ...

Eines noch: ich wurde ganz oft gefragt, ob das denn wirklich hält! Ehrlich gesagt, kann ich das noch nicht beantworten, weil das Probestück erst in die Waschmaschine wandert. ABER - der Stoff selbst ist mit Vliesofix aufgebügelt wie bei herkömmlichen Applikationen auch. Der hält bestimmt genauso lange wie diese. Und die Glitzerfolie verwenden wir für "normale" Plottermotive auch und die hält ja ebenso. Der geplottete Glitzerrahmen liegt ja teils auf dem Stoff und teils am Shirt - daher kann der Stoff auch nicht fransen! Aber ich vespreche, ich halte euch auf dem Laufenden wenn ich die ersten Waschgänge gemacht habe ... und falls wer von euch schneller ist als ich und Erfahrungen - egal ob positive oder negative - mit uns teilen möchte, freue ich mich!

Viel Spaß beim Nachmachen!

Euer

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