26. Januar 2016

Ein bisschen Theorie muss auch mal sein ;-)

SVG, PNG, DXF ... OMG!!!!!!!!!!!!!!!

Geht es euch manchmal auch so? Vor lauter Drei-Buchstaben-Wörtern verliert ihr den Überblick. Ganz besonders ärgerlich ist es dann, wenn ihr für eine tolle Kaufdatei Geld ausgebt, und erst beim Versuch des Öffnens dieser Datei drauf kommt, dass es mit eurem Programm gar nicht möglich ist.

Ich versuche mal mit meinem heutigen Tutorial ein bisschen Klarheit zu schaffen - ich hoffe, es gelingt mir :-)

Fangen wir mal bei den (groben) Unterschieden der Versionen von Silhouette Studio an (jeden einzelnen Unterschied werde ich hier noch nicht nennen, dazu werde ich einen eigenen Beitrag verfassen).

Die Basisversion von Silhouette Studio
Diese könnt ihr euch - auch schon ohne Plotter - entweder gratis von www.silhouetteamerica.com herunterladen oder - wenn ihr schon einen Silhouette-Plotter gekauft habt - mit der InstallationsCD installieren. Mit dieser Version erhaltet ihr die wichtigsten Funktion der Software. Ihr könnt eigene Motive und auch Texte in unterschiedlichen Schriftarten erstellen und ihr könnt gekaufte Motive öffnen und zum Plotter schicken. VORAUSGESETZT es handelt sich um eine .dxf-Datei oder ein Freebie in .studio (dem Silhouette-eigenen Dateiformat). Plotterdateien in .studio-Format werdet ihr nur als Freebies im Internet oder im SilStore finden, denn diese wurden für den Verkauf von Silhouette America geschützt.

Die Designer Edition von Silhouette Studio
Dabei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Upgrade von der Basisversion. Abgesehen von einer verbesserten Variante des Radiergummis, einigen weiteren Einstellungsmöglichkeiten wie das Lineal im Arbeitsbereich und der Möglichkeit, Dateien für Glitzersteine ("Rhinestones") zu erstellen, ist der größte Unterschied zur Basisversion, dass ihr .svg-Dateien damit öffnen könnt! Und .svg-Dateien sind schon was Tolles ... aber dazu gleich mehr.
Das Upgrade zur Designer Edition kostet direkt bei Silhouette America $ 49,99. Aber es gibt immer wieder Angebote im Internet um diese Lizenzerweiterung günstiger zu erwerben. Ich habe meine z. B. von hier. Dort kostet es aktuell $ 39,89 und man bekommt noch einen $10-Gutschein für die Designs dieser Seite :-)

Es gibt dann noch weitere Versionen von Silhouette Studio - die "Designer Edition Plus" kann z. B. mit Stickmotiven arbeiten und die "Business Edition" kann mehrere Plotter gleichzeitig mit Motiven versorgen.

Das .studio-Format brauche ich euch sicher nicht näher erklären. Das ist das Silhouette-eigene Dateiformat. Motive in diesem Format können direkt an den Plotter geschickt werden. Im Idealfall sind alle zusammen gehörenden Teile des Motives schon richtig gruppiert und ihr müsst nur noch die jeweils richtige Gruppe oder das richtige Einzelmotiv wählen, wenn das fertige Motiv aus mehreren Farben besteht.

DXF-Dateien und ihre Besonderheiten
DXF steht für Drawing Interchange File Format - für alle, die beim nächsten Plottertreffen ein bisschen Eindruck schinden wollen ;-)
Ein bisschen aufwendiger sind .dxf-Dateien. Diese können ebenfalls mit der Basisversion geöffnet werden und auch OHNE Nachzeichnen direkt an den Plotter geschickt werden. ABER ihr müsst noch ein klein wenig Vorarbeit leisten. Denn diese Dateien lassen sich leider nicht so schön vorbereiten wie die .studio-Dateien.

Problem 1: sie lassen sich nicht farblich gefüllt darstellen, sondern nur die (Außen-)Konturen. Im Idealfall sind diese Konturen bei mehrfarbigen Plottermotiven zumindest auch unterschiedlich gefärbt. Oft sind diese aber einfach nur grau. Hier dann zu erkennen, welche Teile des Motivs "zusammen gehören", ist etwas schwierig ... aber nicht unmöglich ;-)

Problem 2: das Motiv kann nicht schon vom Hersteller richtig gruppiert werden, denn die .dxf-Dateien lassen sich nicht gruppieren. Das müsst ihr machen!

Wenn ihr also eine .dxf-Datei entweder käuflich erworben oder als Freebie herunter geladen habt und diese im Studio öffnet, gruppiert als zuerst alle Motivteile, die zusammen gehören! Auch wenn ihr diese vielleicht später noch in unterschiedlichen Farben plotten möchtet! Die Gruppierung kann jederzeit wieder geöffnet werden. Aber nur so könnt ihr noch so kleine Details z. B. beim Verändern der Größe oder beim Spiegeln nicht vergessen!
Beachtet auch, wenn ihr vor allem die Größe des Motivs ändern wollt, dass ALLE, wirklich ALLE Teile markiert sind (wenn ihr sonst keine andere Datei auf diesem Arbeitsblatt geöffnet habt, macht ihr das am Besten mit STRG+A).
.dxf-Dateien müssen NICHT nachgezeichnet werden. Wenn ihr alles richtig gruppiert habt, die Größe für euch angepasst und - falls nötig - gespiegelt habt, könnt ihr den Schneidebefehl an den Plotter schicken :-)

SVG-Dateien und warum sie so toll sind
SVG steht für Scalable Vector Graphics - hier gilt wieder das Gleiche wie oben ;-)
Diese Dateien sind neben den .studio-Dateien die optimalsten Dateien. Nachteil aber leider, dass sie eben nicht mit der gratis Basisversion geöffnet werden können ... hier müsst ihr entscheiden, ob ihr aus diesem Grund (neben einigen anderen Vorteilen) auf die Designer Edition upgraden möchtet.
Motive in diesem Format können bereits für die bessere Vorstellung eingefärbt und auch richtig gruppiert sein (beides hängt aber von der Arbeitsgenauigkeit des Herstellers ab!). Hier müsst ihr nur noch den Schnittbefehl für jede Farbe an den Plotter schicken (abgesehen von dem üblichen Vorbereitungen wie Größe anpassen und - wenn nötig - spiegeln). Ein Nachzeichnen ist auch hier NICHT nötig!
Ihr könnt diese Motive auch im Studio zum fertigen Motiv zusammen setzen und z. B. ein Print & Cut Motiv daraus machen. Sie sind einfach perfekt zum Arbeiten!

Motive kommen manchmal auch noch als .png oder jpg-Datei mit. Was mache ich damit?
Manche Hersteller bieten ihre Motive nicht im .dxf-Format an. Wenn ihr also nur die Basisversion besitzt, habt ihr Pech ... naja, nicht ganz! Wichtig wäre dann, ob ihr das Motiv als .png-Datei kaufen könnt. Denn dieses Format lässt sich mit der Basisversion öffnen und in wenigen Schritten relativ rasch NACHZEICHNEN (ja, hier müsst ihr selbst Hand anlegen!). Dies gilt auf für das .jpg-Format.

Hier möchte ich noch folgendes anmerken:
Nicht immer sind die .png-Dateien oder .jpg-Dateien tatsächlich zum Nachzeichen (vor allem für Anfänger) geeignet. Diese Dateiformate dienen hauptsächlich als Vorschau für das fertige Motiv bzw. für die Funktion Print & Cut. Daher verlasst euch nicht darauf, wenn ihr keine .svg-Dateien öffnen könnt. Kontaktiert vielleicht vorab den Hersteller, ob es eine andere Möglichkeit gibt, so dass ihr auch die Datei plotten könnt!

Ich hoffe, ich konnte mit meinem heutigen Theorie-Tutorial einige Unklarheiten beseitigen und ihr habt nun einen besseren Überblick!
Verlinkt mit www.createinaustria.at

Viel Spaß beim Plotten,

Euer

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