Mehrfarbig oder mehrlagig plotten hat etwas Mystisches an sich! Alle wissen, DASS es geht und nur wenige wissen, WIE es geht! Und weil das Ergebnis so toll aussieht, möchten es alle können :-)
Heute möchte ich dieses Geheimnis lüften, dieses Mysterium für euch zu etwas Selbstverständlichen machen, das ihr in kurzer Zeit ganz einfach und ohne viel nachdenken einfach TUT! Glaubt mir, so schwer ist das gar nicht ... ihr müsst nur ein paar Kleinigkeiten beachten, und schon könnt ihr bunte Plottermotive erstellen, versprochen!
Es gibt ganz sicher viele verschiedene Wege mehrfarbig zu plotten. Ich zeige euch heute meine Methode - eben die wienerische Art. Aber sie wird sich nicht viel von anderen unterscheiden, denn so viele Möglichkeiten hat man nicht.
Ich verwende für mein heutiges Tutorial ein ganz besonderes Motiv, nämlich eines aus meiner in Kürze erscheinenden ersten Plottermotivserie ... dazu gibt es am Ende meines Beitrages noch einen Aufruf. Und "Wow!" passt hier einfach perfekt :-)
Als erstes öffnet ihr euer Motiv im Studio. Je nach Hersteller des Motivs können diese nun unterschiedlich vorbereitet sein. Es können z. B. schon alle gleichen Farben, die auch gleichzeitig aufgebügelt werden können, miteinander kombiniert sein. Es kann aber auch z. B. das Motiv genau so aussehen wie fertig aufgebügelt (oder aufgebracht bei Vinyl) oder es liegen alle Farbschichten sortiert auf einem Arbeitsplatz. Jeder Designer hat hier seine eigene Methode.
Ich habe es bei meinem Motiv so gemacht, dass es wie fertig aufgebracht, im Studio geladen wird.
Der erste Schritt ist hier - weil ich das Motiv aus Flex- und Glitzerfolie zum Aufbügeln plotten möchte - alles markieren, rechte Maustaste klicken und "Senkrecht wenden" (oder in der ganz oberen Menüleiste "Objekt" > "spiegeln" > "Senkrecht wenden") klicken - wir müssen vor dem Schneiden spiegeln. Das macht ihr am besten gleich am Anfang mit wirklich allen Teilen, dann könnt ihr es nicht vergessen.
Da das Motiv in meinem Fall nicht gruppiert ist, kann ich alle Farben auseinander nehmen und bis auf die erste Farbe zur Seite legen. Sollte euer Motiv gruppiert sein, dann anklicken > rechte Maustaste > Gruppierung aufheben. Dann könnt ihr auch die Farben auseinander schieben.
WICHTIG ab diesem Moment: ändert keinesfalls die Größe eines Einzelmotivs oder versucht nach dem Auseinanderschieben die Größe zu ändern. Macht das ganz am Anfang, wenn das Motiv noch übereinander ist, indem ihr alle Teile markiert und einfach vergrößert oder verkleinert!
Bei mir sieht das dann so aus:
Ich schiebe mir alles bis auf eine Farbe von der Arbeitsmatte. Dann kann ich es nicht irrtümlich mitschneiden. Und schneide dann die erste Farbe - in meinem Fall ist das schwarz:
Ist die schwarze Folie geschnitten, kommt sie auf die linke Seite - so habe ich gleich alles schön sortiert: linke Seite - das wurde schon geschnitten; Arbeitsmatte - das wird gerade geschnitten; rechte Seite - das muss ich noch schneiden.
So plottet ihr eine Farbe nach der andere, bis ihr fertig seid. Dann entgittert ihr wie üblich und geht zum Bügeleisen. In meinem Fall bin ich zur Transferpresse gegangen.
Die Transferpresse lohnt sich wirklich, wenn man - so wie ich - sehr viel mit Bügelfolien plottet. Es geht einfach viel schneller. Aber mit etwas Übung erreicht ihr das gleiche Ergebnis auch mit dem Bügeleisen, es dauert einfach nur länger!
So sehen alle fertig entgitterten Farben probeweise übereinander gelegt aus:
Und so sehen sie nebeneinander aus:
Aber jetzt wirklich - auf zum Bügeleisen :-)
Ich bügle als erstes das zu beplottende Kleidungsstück einmal gründlich durch. So habe ich keine hässlichen Falten unter dem Plottmotiv (aber ich bin soundso ein Bügelfanatiker - zumindest beim Nähen und Plotten ;-)).
Dann nehmt ihr die UNTERSTE Folie als erstes - in meinem Fall die schwarze Folie (aber ohne Schriftschatten, nur die Sprechblase) und platziert sie am - in meinem Fall - Shirt. Schön glatt streichen, Backpapier auflegen und bügeln (oder pressen).
Ein Tipp: bügelt die Flexfolie nur so gut auf, dass ihr gerade so die Trägerfolie abziehen könnt! Da ihr noch mehrere Farben aufbügelt, wird die unterste Schicht noch ordentlich gebügelt. Und damit sie nicht ZU sehr aufgebügelt wird, lieber weniger stark aufbügeln und auch zwischendurch ein bisschen die aufgebügelte Folie abkühlen lassen - das verringert das Risiko des Verbrennens der Folie!
Wenn die erste/unterste Schicht aufgebracht ist, geht es zur nächsten. Dies wieder schön ausrichten und wie oben beschrieben aufbügeln:
Die dritte Farbschicht:
Und jetzt die - in meinem Fall - vorletzte Farbschicht! Hier kommt jetzt ein bisschen der Monk in mir durch ... ihr habt sicher schon bemerkt, dass die Motive durch das Aufbügeln etwas schrumpfen. Das ist leider bedingt durch die große Hitze so. Da man im Vorhinein nicht sagen kann, um wie viel die Motive kleiner werden, kann man das beim Erstellen des Plottermotives leider nicht berücksichtigen. In Fall meines Motives ist es jetzt so, dass der Schriftschatten nicht mehr richtig passt - beim Anfangsbuchstaben passt es noch, aber schon beim nächsten ist der Abstand zur grauen Farbe zu groß. Das kann manche von euch nicht stören, mich aber schon ;-) Daher schneide ich jetzt die letzte Folie einfach mehrmals auseinander und platziere die Schriftschatten einzeln. Das ist zwar aufwendig(er) aber es lohnt sich, wirklich ;-)
Und jetzt noch die Glitzerfolie! Wenn es euer Motiv zulässt, bügelt die Glitzerfolie als letztes auf! Sie ist doch relativ hitzeempfindlich (bei zu großer Hitze kann sie schon mal den schönen Glanz verlieren) und es hält auch keine Flexfolie auf Glitzerfolie. Bedenkt dies schon bei der Wahl euer Folien VOR dem Schneiden!
Tadaaa - fertig!!!!!!!!!!!!
Ja, fertig! Das war die ganze Hexerei, mehr ist es nicht! Cool, oder?! Und so könnt ihr jedes mehrlagige Plottermotiv auf eure Kleidung, etc. bringen. Manches Motive erfordern etwas mehr Fingerspitzengefühl, vorallem wenn sie filigraner sind. Und manche Motive gehen wirklich ganz rasch. Eines werdet ihr aber am fertigen Motiv feststellen: es ist relativ steif. Und je mehr Folien übereinander aufgebügelt sind, desto steifer wird (leider) das Kleidungsstück. Ich bügle daher nicht mehr als 4 - 5 Folien übereinander ...
Vinylfolie geht fast genauso - dazu gibt es bald auch ein Tutorial hier am Blog!
So, und jetzt noch was ganz Tolles: wie schon am Anfang des Beitrages geschrieben, ist dieses Motiv eines von vier Motiven, die ich demnächst als meine erste Plotterserie auf den Markt schmeiße. Ich habe mich bewusst für solche Motive entschieden, weil ich finde, dass es für Jungs und Männer viel zu wenig Motive gibt (aber wie ihr oben sehen könnt, sind sie durchaus auch für Mädchen geeignet) und weil wir alle in der Familie Comicfans sind.
Heute Abend wird es somit den ersten Probeplottaufruf auf meiner Facebookseite geben, denn die Motive sollen natürlich als erstes auf Herz und Nieren getestet werden. Ich werde Anfänger genauso benötigen wie Profis - wer also Lust hat, meldet sich beim Aufruf auf meiner Facebookseite :-)
Ich hoffe, das heutige Tutorial hilft euch und ich wünsche euch viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren!
Euer
ahhh, ich hänge dir an den Lippen!!
AntwortenLöschenDanke für das tolle Tutorial. Im Großen und Ganzen fühl ich mich bestätigt - so ähnlich habe ich es bisher auch gemacht. Nur (leider?) bin ich nicht so sortiert beim Handarbeiten.
Ich freu mich auf deinen Aufruf,
alles Liebe,
Tanja
Wie immer hast du es wieder einmal geschafft, einen auf den ersten Blick "komplizierten" Vorgang für jedermann verständlich zu erklären - hier an dieser Stelle, DANKE für die tollen Tipps, die du uns allen hier kostenlos zur Verfügung stellst! :-)
AntwortenLöschenglg Susanne & Rosita
Danke für die ausführliche Erklärung. Welche Schrift ist das?
AntwortenLöschenTOLL - DANKE :)
AntwortenLöschenIch habs noch nie versucht, hätte es aber so probiert... Jetzt weiß ich wenigstens dass meine Gedankengänge gar nicht so falsch wären :)
GLG, Geraldine
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenIch finde leider die Anleitung für Vinyl nicht das wäre sooo toll wo finde ich sie denn
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